Das
Wunder von Tlacote
von
Bette Stockbauer
In der September-Ausgabe von Share International schrieb Gill Fry über
ihre Reise nach Tlacote, Mexiko, wo eine Quelle, die von Maitreya energetisiert
wurde, seit Mai 1991 "Wunderwasser" erzeugt. Über sechs
Millionen Menschen haben das Wasser zur Behandlung von unzähligen
Krankheiten verwendet. Dieser Bericht beschreibt eine weitere solche Reise
nach Tlacote.
Einmal im Monat fährt ein Bus mit Pilgern von San Antonio, Texas,
zu dem Heilwasser nach Tlacote in Mexiko. Der Bus fährt Freitag nachmittags
los und kehrt zurück am frühen Montagmorgen. Die Kosten belaufen
sich nur auf $ 145, inklusive einer Übernachtung in der mexikanischen
Stadt San Luis Potosi.
Die Idee für die Ausflüge begann, als Tino Duran, der Herausgeber
und Eigentümer von La Prensa, San Antonios spanischsprachiger Zeitung,
von Tlacote hörte und sich entschloss, dort hinzufahren. Duran suchte
Hilfe für seine gesundheitlichen Probleme und wollte auch für
seine Zeitung über den Ort berichten. Was er dort sah, versetzte
ihn in Staunen.
Nachdem sein Bericht in La Prensa veröffentlicht wurde, begannen
viele Menschen anzurufen, um mehr Informationen zu bekommen. Da die Anfahrt
mit dem Auto schwierig, die Autobahnen gefährlich und die Unterkünfte
knapp waren, beschloss er eine Busfahrt zu organisieren, die es den Menschen
aus San Antonio ermöglichen würde, einfacher Zugang zu dieser
Erfahrung zu bekommen.
Während der Vorbereitungen für die Reise hörte ich die
Worte von Mutter Teresa in meinen Ohren erklingen: "Lasst uns etwas
Schönes für Gott tun." Entlang des Weges sollte ich viele
Menschen treffen, die versuchten, die Worte Mutter Teresas zu beherzigen.
Am Tag der Abreise hatte eine Kaltfront die Schwüle des heißen
texanischen Sommers gemildert. Die natürliche Vorfreude meiner Mitreisenden
vermischt sich mit der frischen Luft aus dem Norden und ruft allerorten
viel Lächeln und eine allgemeine fröhliche Erwartungshaltung
hervor. Die Vorfreude wird noch gesteigert durch die Anwesenheit eines
dreiköpfigen Nachrichtenteams vom TV-Sender Channel 4 aus Dallas.
Es wird die Reise für eine dreiteilige Serie dokumentieren, die während
der zuschauerstärksten Woche der Fernsehsaison ausgestrahlt werden
soll.
Ein freier Journalist und ein Fotograf, beide auch aus Dallas, werden
ebenfalls über die Reise berichten.
Jeder hat hier eine Geschichte zu erzählen und an jeder Bushaltestelle
befragen die Reporter die Menschen nach ihren Krankheiten und Erwartungen.
Auch befragen die Reporter sich gegenseitig. Wally, der Kameramann, hält
visuelle Eindrücke der Reise fest, die mexikanische Landschaft, die
Fahrgäste und die verschiedenen Höhepunkte der Reise. Santos,
der Busfahrer, ist der Komiker der Gruppe. Zwischen haarsträubenden
Abenteuern auf der Autobahn unterhält er uns mit seinen Witzen.
Rolando Montes, ein Journalist, der für La Prensa schreibt, und seine
Frau Isabel sind bei jeder Fahrt als Begleiter dabei und betätigen
sich als Dolmetscher, Problemlöser und Botschafter des guten Willens.
Dies ist eine herausfordernde Aufgabe, da es viele Sonderwünsche
gibt und jedes Mal auch einige Strapazen zu bewältigen sind. Nichtsdestotrotz
bezeugen sie beide die damit verbundene Belohnung und es ist offensichtlich,
dass sie ihre Zeit mit einem offenen Herzen und aus einem tiefen Mitgefühl
zur Verfügung stellen.
Viele Geschichten zu erzählen
Das Herzstück der Tlacote-Erfahrung liegt eigentlich in den Geschichten
der Menschen, ihren Nöten und der Hoffnung, die sie mit sich tragen.
Joe Morales reist mit seiner Mutter. Ein Autounfall hat die linke Hirnhälfte
von Joes Bruder geschädigt, er kann nicht mehr schlucken und bedarf
ständiger Pflege und Betreuung. Joe teilt sich die Kosten für
die medizinische Betreuung seines Bruders mit einem anderen Geschwisterteil.
Ein paar Tropfen Wasser aus Tlacote ermöglichten es, dass sein Bruder
erstmals wieder schlucken konnte. Joe ist zuversichtlich, dass die langfristige
Anwendung des Wassers eine dramatische Wirkung entfalten wird.
Immer erleuchtet ein strahlendes Lächeln das Gesicht von Maria Guerra.
Dies ist die zweite Reise für sie und ihren Mann, Geraldo. Nach dem
ersten Gebrauch von Tlacote-Wasser vor drei Monaten senkte sich sein Blutzuckerspiegel
innerhalb von 10 Tagen von 275 auf einen Wert von 67 ab. Ein Neffe, der
Insulin nimmt konnte seine Dosierung auf ein Viertel der ursprünglichen
Dosis herabsetzen. Marias Cholesterinspiegel ist von 325 auf 236 gefallen.
Sie fühlt, dass es viele Gründe gibt, um froh zu sein.
Lewis
T. Mohr aus Dallas macht die Reise für seine Frau Cathy, die an Multipler
Sklerose erkrankt ist und nicht mehr laufen kann. Er sorgt tagsüber
für sie. Nachts arbeitet er und muss sie allein lassen, umgeben von
einem umfassenden Notsystem von Telefonen und Nahrung, das in der Lage
ist jedes entstehende Bedürfnis zu stillen. Auf der Suche nach Hilfe
hat er bereits viele Behandlungsmethoden ausprobiert und dafür große
Geldsummen ausgegeben. Ein Chiropraktiker aus Dallas gab Cathy ihre erste
Probe Tlacote Wasser und als Tom das Leuchten in ihren Augen und die Energie
sah, die sie sofort ausstrahlte, entschloss er sich, die Reise zu machen.
Ein Grund für sein Vertrauen ist auch, dass das Wasser umsonst und
die Kosten der Busfahrt minimal sind. Viele Schwierigkeiten lösten
sich wie von selbst, als er sich auf die Reise vorbereitete.
Antonia Gonzales leidet schon seit seit 30 Jahren an Arthritis. Ihre Füße
und Hände sind dadurch verformt. Manchmal sind ihr Nacken und ihre
Wirbelsäule so steif, dass sie nicht in der Lage ist, ihren Kopf
zu bewegen. Ihr Arzt empfahl ihr, sich einer Operation an der Wirbelsäule
zu unterziehen. Antonia dachte aber, dass ihre Heilungschancen zu gering
und die Kosten des Eingriffs zu hoch seien. Sie entschloss sich stattdessen,
mit ihrer Familie einen Urlaub in Florida verbringen. Im Flugzeug betete
sie, dass ihre Schmerzen gelindert würden, so dass sie in der Lage
wäre, die Reise zu beenden. Als die Landung in Florida begann, konnte
sie Kopf und Hals frei bewegen.
So begann eine lange Reise des Glaubens für Antonia. Sie sagt: "Jeden
Tag wache ich auf und ich weiß, dass Gott mir diesen Schmerz gegeben
hat. Ich weiß auch, dass ich ihn nicht aushalten kann, so bete ich
und gebe ihm den Schmerz zurück. Er gibt ihn mir und ich gebe ihn
gleich wieder zurück an ihn. Auf diese Weise bin ich in der Lage
bin, den Schmerz zu ertragen."
Eine andere Art der Heilung
Ihre Begleiterin, Angie Murillo, ist genau so strahlend, wie es ihr Name
verspricht. Nach elf Operationen sucht sie eine andere Art der Heilung.
Während eines gemeinsamen Gottesdienstes in ihrer Kirche, entdeckten
Angie und Antonia, dass sie die gleiche Busreise gebucht hatten. Angie
bot Antonia spontan an sich während der Fahrt um ihre zahlreichen
körperlichen Bedürfnisse zu kümmern. Ihre beständige
Freude und Geduld erfüllen den ganzen Bus.
Maria Garza leidet an Osteoporose und Arthritis. Sie ging zunächst
als Skeptikerin nach Tlacote, bemüht darum, Hilfe für ihre epileptische
Enkelin Hilfe zu finden. Nach dem sie eine 70-prozentige Verbesserung
bei ihr feststellen konnte, begann sie, es auch bei sich selbst anzuwenden.
Marias Sohn ist ein chemischer Ingenieur. Zunächst war auch er skeptisch,
bis er eine Probe analysierte und dabei die ungewöhnlichen Eigenschaften
des Wasser bemerkte. Seitdem drängt er Maria, mit der Anwendung weiterzumachen.
Leo und Aida Gomez suchen eine Alternative zur medizinischen Behandlung.
Mr. Gomez wurde eine Dialysebehandlung empfohlen, aber sie wollten das
Risiko und die Kosten meiden, die eine solche Behandlung mit sich bringen.
Frau Gomez wandte sich desillusioniert von der Schulmedizin ab, nachdem
sie 27 Bestrahlungen erhielt, von denen sie jetzt glaubt, dass sie unnötig
waren. Nach einem langen Leben voll harter Arbeit, hoffen sie, genügend
Gesundheit zu erlangen, um reisen und ihren Ruhestand zu genießen
zu können.
Meine Sitznachbarin und Übersetzerin, Bertha Cortez, hat eine Sehbehinderung,
die ihr Arzt nicht zu diagnostizieren vermag. Ihre Tochter hat gesundheitliche
Probleme und ihr Enkel eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung, daher
bringt sie Wasser für die ganze Familie mit. Während der Reise
machen wir Witze über die vielen Unwägbarkeiten des Reisens
in Mexiko und der "Mexikanischen Zeit". Dies sind nur einige
wenige von den Millionen, die kommen, und ihren Hoffnungen in vielfältiger
Weise Ausdruck verleihen.
Nach Tlacote und zurück
Die ganze Nacht fahren wir im Regen und sind erleichtert, als bei Tagesanbruch
die Sonne scheint. Wir frühstücken in einem ein Open-Air-Café
und um 11 Uhr nähern wir uns Tlacote. Es ist ein kleines Dorf, das
sich an einen Hügels anschmiegt. Es überblickt ein riesiges
Anwesen, das einem Regierungsbeamten gehört. Das Anwesen wird von
Baumreihen fein säuberlich in Felder unterteilt und ist vollständig
von einer Mauer umgeben.
Bei der Ankunft in Tlacote wird es offensichtlich, das die Quelle und
die Heilungen einigen Dorfbewohnern zum Segen wurde und ihnen ein kleines
Einkommen beschert hat. Die Pilger warten in einer Reihe auf der rechten
Seite des Straße und auf der linken Seite befinden Verkäufer
mit kleinen Ständen, wo sie Lebensmittel, Kleidung und Kuriositäten
feilbieten. Andere Händler verkaufen Schmuck, Zeitungen, Süßigkeiten
und Kleinigkeiten, ebenso wie 20-Liter-Kunststoffbehälter, das Standardmaß,
das den Pilgern mitgegeben wird. Nach dem Kauf unserer Flaschen gehen
wir durch ein besonderes Tor für Ausländer. Antonia navigiert
tapfer den felsigen Pfad bergab mit ihrer Gehhilfe. Wally filmt ihren
Abstieg.
Die
nächsten zwei Stunden verbringen wir in der Warteschlange, um den
Arzt zu sehen. Wir sprechen miteinander und mit den anderen, die ebenfalls
gekommen sind. Eine Frau ist allein aus Guatemala angereist. In ihrer
Stadt gibt es auch eine wundertätige Quelle. Als ich sie fragte,
warum sie den ganzen Weg bis Tlacote gekommen sei, sagt sie, dass die
Heilquelle in ihrer Stadt nur Glatzköpfigkeit heilen könne,
aber keine anderen Krankheiten, wie die Quelle in Tlacote. Schließlich
spricht jeder mit dem Arzt, erhält sein Rezept und bekommt dann das
Wasser. Transportvehikel und spezielle angemietete Wägen transportieren
die schweren Container den Hügel hinauf zum Bus. Fünf Stunden
nach unserer Ankunft gehen wir wieder den Weg zurück zum Bus vorbei
an den Straßenverkäufern, um zu einem Hotel in San Luis Potosi
zu fahren, dass anderthalb Stunden entfernt liegt.
Die Busfahrt ist ruhig und besinnlich. Das Land wurde gerade von Gewitterstürmen
durchnässt. Ein strahlender, doppelter Regenbogen krümmt sich
zwischen zwei benachbarten Gipfeln. Nacheinander bestaunen alle Passagiere
das Wunder, als der Regenbogen in Sicht kommt. Die Leuchtkraft verstärkt
sich noch, während wir uns weiter durch die Hügel schlängeln.
Der Hotelaufenthalt ist ein unterhaltsames Zwischenspiel. Mr. Montes trifft
Vorkehrungen für ein Abendessen mit mexikanischer Küche. An
diesem Abend gibt es eine 15-köpfige Mariachi-Band mit Mandolinen
und Gitarren. Der Tamburin-Spieler ist ein Künstler, der sehr geschickt
Tanz und Tamburinspiel in seinen Bewegungen verknüpft. Am Sonntag
reisen wir um die Mittagszeit ab und winden uns durch die engen Gassen.
Die Stadt selbst ist eine Augenweide - seine Schönheit wird akzentuiert
durch seine majestätischen Kathedralen. In dieser Oktobernacht beleuchtet
der Vollmond die Hügel, die wir auf unserer verregneten Anfahrt nicht
sehen konnten. An der letzten Haltestelle vor Laredo, Texas, versucht
Antonia einen Spaziergang auf die Toilette ohne ihre Gehhilfe. Wally filmt
den Triumph und Antonia kehrt in den Bus zurück, keuchend aber völlig
ausgelassen. Sie und Angie und flüstern und kichern bis tief in die
Nacht hinein.
Am Montag morgen erreichen wir um 5 Uhr das Büro von La Prensa in
San Antonio.
Isabel und Rolando Montes sammeln noch einmal all ihre Kraft, um die über
siebzig 20 kg schweren Container aus dem Gepäckraum zu holen und
anschließend den Menschen dabei zu helfen, ihre Autos zu beladen.
Wally, der Kameramann, macht noch ein paar letzte Aufnahmen von den Menschen,
die gerade dabei sind ihre wertvolle Fracht zu verstauen. Nun kommen allmählich
auch Freunde und Verwandte heran, um an der allgemeinen Aufregung teilzuhaben.
Dies war eine Reise der Hoffnung. Für einige wird es der Beginn einer
neuen Beziehung zum Leben sein - eine Beziehung, die sich gründet
auf den Glauben und die Kraft der Erneuerung, die sich in dem göttlichen
Funken befindet, den wir den menschlichen Geist nennen. Wir alle sind
durch unsere Mitreisenden berührt worden. Viele von uns fühlen,
dass wir teilhatten an einer gemeinsamen Erfahrung, die größer
ist als wir selbst. In gewisser Weise spüren wir, dass wir durch
eine solche Reise, vielleicht "Etwas Schönes für Gott getan
haben."
Quelle: Share International, Dezember
1992
(Tlacote Wasser: die Quelle ist auf der Ranch von Senor Jesus Chahin in
dem Dorf Tlacote, 25 km von der Stadt Queretaro, die etwa 2 1/2 Stunden
Autofahrt nördlich von Mexico City liegt.)
siehe auch den Artikel: Die Reise nach Tlacote
aus Share International September 1992
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von © Share
International
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