Fast
siebzehn Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen der Madonna im jugoslawischen
Medjugorje nahm der wandernde amerikanische Friedensbarde James Twyman
an einem Studentenprotest gegen Slobodan Milosevic im Zentrum von Belgrad
teil.
Dort begegnete er "der schönsten Frau", die er je gesehen
hatte, einer serbischen Studentin, die alles über ihn zu wissen schien.
Während des Marsches durch die Stadt sagte sie zu ihm: "Traue
dem nicht, was vor deinen Augen erscheint, denn die Wahrheit liegt dahinter.
Schau hinter die Erscheinungen, und du wirst etwas erfahren, was der Wahrheit
näher liegt." Sie sagte, er werde sie wiedersehen, und verschwand
plötzlich in der Menge.
Ein paar Tage später war Twyman in Medjugorje, und als er gerade
auf dem Hügel der Erscheinungen einen Friedenspfahl aufstellen wollte,
hörte er Schritte hinter sich. Er drehte sich um und sah dieselbe
blonde junge Frau, die er in Belgrad getroffen hatte.
"Ich hatte die gleiche überwältigende Empfindung wie bei
unserer ersten Begegnung. Da begriff ich, was wirklich vor sich ging."
Die Frau fragte ihn, warum er denn so überrascht sei. Sie erinnerte
ihn an etwas, das er mit zwölf Jahren gesagt hätte: "Du
hattest vor der Kirche auf deine Mutter gewartet. Du sagtest, du würdest
dich mir übergeben und wolltest gebraucht werden, um die Menschen
zu Gott zu bringen. Du hast dein Versprechen vergessen - ich aber nicht."
Als Twyman überlegte, daß die Madonna völlig anders aussah
als bei ihren Erscheinungen in Medjugorje im Jahre 1981, sagte sie prompt:
"Gott wirkt immer auf eine Weise, die wir verstehen können.
Den kroatischen Kindern, die nur ihren Katechismus kennen, erscheine ich
als Friedenskönigin mit einem Rosenkranz. Aber die Botschaft ist
immer dieselbe. Nicht die Form ist wichtig, sondern die Energie."
Als er sie am nächsten Tag wiedersah, kündigte ihm die Madonna
den Genozid im Kosovo an, der kurz darauf stattfand, und die Deportation
von Tausenden von Menschen, zu der es erst Monate später kommen sollte.
"Sag anderen noch nichts davon. Wisse nur, das Licht ist in die Welt
gekommen, und die Nacht ist fast vorüber." Bevor sie ging, wandte
sie sich noch einmal zu ihm um und sagte: "Vertrau mir und wisse,
wie sehr ich mich auf dich verlasse."
Im April 1999 erhielt Twyman wie durch ein Wunder die Erlaubnis, das Flüchtlingslager
Brazde in Skopje zu besuchen, wo sich etwa 35 000 Menschen aufhielten.
Kurz vor seinem Auftritt ging er mit einem Freund im Lager umher und verteilte
Schokoladenriegel im verzweifelten Versuch, ein wenig Linderung und Trost
zu spenden; da winkte ihm eine alte Frau aus einem der Zelte zu.
"Suchst du nach mir?", fragte sie auf englisch. "Ich glaube
nicht", antwortete Twyman. "Suchst du nach mir?", fragte
sie noch einmal. Das Leuchten in ihren Augen kam ihm vertraut vor. "Als
ich durch die äußere Maske hindurchsah, schaute ich eine unergründliche
Tiefe. Sie war es.
Das war überhaupt keine alte Frau. 'Sie sind keine alte Frau...'"
Da erinnerte er sich, daß die Essenz all dessen, was sie ihn gelehrt
hatte, darin bestand, das Göttliche in allem, in den gewöhnlichen
Dingen zu entdecken. "Ganz recht", sagte sie mit zahnlosem Lächeln.
"Schau hinter die Phänomene und erkenne in allem und zu jeder
Zeit mein Angesicht."
In dem Buch, das Twyman über seine Erlebnisse verfaßt hat,
beschreibt er auch seinen ersten Besuch in dem vom Krieg erschütterten
Sarajewo und auch, wie er mit einer uralten mystischen Gemeinschaft, die
sich Abgesandte des Lichts nennt, in Kontakt kam.
"Sie sagten, daß für die Menschheit die Zeit gekommen
sei, sich auf eine neue Friedensvision einzulassen, die die Welt verwandeln
würde. Sie sagten, daß jemand kommen werde - für mich
und die ganze Welt -, und daß diese Person uns bei der Transformation
unserer Welt helfen werde", schreibt Twyman.
(Quelle: Limburgs Dagblad, Niederlande)
(Wie Benjamin Cremes Meister bestätigt, war die Frau der Meister,
der die Madonna war.)
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