"Mami, das ist Christus"


von Laura Fernandez


aus: Share International, Juni 1999




Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von © Share International

Laura Fernandez, eine spanische Share-International-Mitarbeiterin, schildert ihren Besuch bei dem fünfjährigen argentinischen Jungen Gabriel Moyano, der durch seine ungewöhnlichen Heilfähigkeiten berühmt wurde. Share International hat darüber im Dezember 1998 berichtet.

Als meine Familie und ich vor kurzem zu einem Verwandtenbesuch nach Argentinien reisten, beschlossen wir, den fünfjährigen Gabriel Moyano aufzusuchen, der nach einem Besuch der Madonna Heilfähigkeiten erlangt hatte. Wir hatten Gelegenheit, mit Gabriel und seinen Eltern Dora und Carlos zu sprechen, die in einem ärmlichen Dorf mit bescheidenen Häusern und ungepflasterten Straßen in der westlichen Provinz San Juan leben.

Wir mußten für unseren Besuch einen Termin vereinbaren, weil aus dem ganzen Land Leute kommen, die das "Wunderkind" sehen wollen. Dora und Carlos empfingen uns zunächst etwas reserviert, da die Medien und die Kirche sich eher gemischt und widersprüchlich über die Kräfte ihres Sohnes geäußert haben.

"Wer sind diese Leute aus Spanien, die eine Zeitschrift namens Share International mitbringen; woher wissen sie etwas von Gabriel, und was wollen sie?", stand als Frage auf ihren Gesichtern. "Bevor Gabriel die Madonna an der Wand der Reparaturwerkstatt gesehen hat, hätten wir uns so etwas nie vorstellen können", erklärt Dora.

"Erst wollte ich nicht, daß mein Kind diese Dinge tut; ich wollte ihn beschützen, weil er doch noch so klein ist. Aber dann habe ich gemerkt, daß er intelligenter ist als ich. Er kann unterscheiden zwischen seinem Leben in der Schule, als normales Kind, das mit anderen spielt, und seiner 'Mission', wie er es nennt.

Er erfindet das nicht, was er sagt und tut, und er ist auch nicht verrückt. Wir haben keine Angst, obwohl die Kirche nicht gutheißt, was er macht, und sogar behauptet - ohne jemals mit uns oder Gabriel direkt gesprochen zu haben -, daß wir damit Geld verdienen, was einfach nicht stimmt."

(Wie wir uns später selbst überzeugen konnten, verlangen die Moyanos für das, was ihr Sohn tut, kein Geld und nehmen auch keine Geschenke oder Spenden an.)

Jede Nacht besucht die Madonna Gabriel und zeigt ihm, wen er von zu Hause aus heilen kann und wen er dazu besuchen muß. Ein paar kurze Behandlungen reichen ihm völlig aus. Der Junge legt seine kleine Hand mit einem Rosenkranz der Madonna auf den Kopf des Patienten, murmelt ein paar Worte und sagt dann: "Das war's! Gott heilt, wo er kann!"

Wie Augenzeugen und Patienten bestätigen können, wurden viele Menschen auf diese Weise geheilt - von Diabetes, Knochenbrüchen, Krebs, Herzproblemen und so weiter. Die Ärzte können nicht erklären, warum bei ihren Patienten auf einmal Tumore und Knochenbrüche verschwinden, wenngleich es bis jetzt auch noch kein medizinisches Gutachten gibt, das diese Wunder bestätigt.

Dora wird allmählich mitteilsamer und entspannter und stellt, nachdem sie sich Share International angesehen hat, eine überraschende Frage: "Sagen Sie, wissen Sie, weshalb Gabriel immer von zwei Wesen spricht - von Christus und von Jesus - als wären sie zwei verschiedene Personen? Ich verstehe ... überhaupt nichts. Ob mein Sohn wohl weiß, was er sagt?"

Wir zeigen ihr das Foto von Maitreya in Nairobi, erklären ihr, was wir über die Wiederkehr des Christus wissen, erzählen, wer Meister Jesus ist, und sprechen über die Existenz der Geistigen Hierarchie. Sie hört aufmerksam zu und spricht dann über andere Dinge.

Dann hält sie plötzlich inne und sagt, während sie Maitreyas Foto nimmt: "Schauen wir doch einmal, ob Gabriel den Mann auf diesem Foto erkennt - weil er immer von einem 'Mann in Weiß' spricht." Sie ruft ihren Sohn, der mit anderen Kindern im Hinterhof spielt. Er kommt herein, Dora zeigt ihm das Foto und fragt ihn ganz lieb:

"Schau dir mal diesen Mann auf dem Foto an, schau dir seine Kleider an, seinen Bart und diesen seltsamen Hut." Der winzige Stöpsel wirft seiner Mutter einen vorwitzigen Blick zu und sagt lachend, keineswegs überrascht von dieser Frage: "Ja, den kenne ich." "Und wer ist das, weißt du das?", fragt sie.

"Mami, das ist Christus", antwortet er mit unglaublicher Sicherheit. Seine Mutter scheint etwas verwirrt, kann aber nicht aufhören zu fragen: "Aber woher kennst du ihn denn?" "Aus dem Himmel, Mami, wenn die Madonna mich mitnimmt und die beiden mit mir sprechen." Kaum hat er das gesagt, springt er auf und saust wieder in den Hof.

Wir waren sprachlos. Erst Gabriels Vater gelang es, das Schweigen zu brechen: "Wenn Sie eine Heilbehandlung möchten, kommen Sie am Montag, Mittwoch oder Freitag um drei Uhr. Sie werden sich anstellen müssen, weil an die hundert Leute vorbeikommen.

Ich weiß, es ist zu dieser Tageszeit sehr heiß, und wir haben ihm gesagt, daß er später anfangen soll; aber er hat darauf nur gesagt: 'Papi, der Herr ist kein Supermarkt, den man je nach Jahreszeit früher oder später aufmacht. Er heilt um drei Uhr.'"

(Wir entdeckten darin eine verblüffende Übereinstimmung mit dem Segen Maitreyas, den er immer um drei Uhr Ortszeit erteilt.)

Dora erzählte uns auch, daß vor einiger Zeit eine Frau - die offenbar telepathisch veranlagt ist - zu ihnen gekommen sei und ihnen erzählt habe, daß Gabriel in einer früheren Inkarnation einmal Bruder Martin de Porres oder "Bruder Besen" gewesen sei.

Dieser in Argentinien verehrte Heilige war für seine Heilkräfte bekannt sowie dafür, daß er stets die niedrigsten Arbeiten verrichten wollte - und vor allem das Kloster kehren, in dem er lebte. Dora und Carlos hatten noch nie von dem Heiligen gehört und mußten lachen, weil das Lieblingsspielzeug ihres Sohnes ein Besen ist.

Einige Tage später stießen wir zufällig auf eine Apotheke mit dem Namen "Heiliger Martin de Porres". Wie fragten die Besitzerin, ob sie ein Bild von dem Heiligen habe, und sie gab uns liebenswürdigerweise eine kleine, fünfzehn Zentimeter große Figur, die sie uns als Geschenk einpackte.

Wir kehrten zu Gabriels Haus zurück, wo er an diesem Nachmittag seine Heilbehandlungen vornahm. Nachdem wir einige Zeit angestanden hatten, konnten wir ins Haus gehen, und mein Mann stellte die eingewickelte Figur auf einen Tisch. Dora sagte uns, daß sie keine Geschenke annehmen könnten, aber wir erklärten ihr, daß dieses "Geschenk" vielleicht etwas mit der Vergangenheit ihres Sohnes zu tun habe. Dann kam Gabriel ins Zimmer und behandelte meinen Mann, der sich das Bein verstaucht hatte.

Der kleine Junge legte ihm seinen Rosenkranz auf den Kopf, sagte ein Gebet und legte dann den Rosenkranz wieder auf seinen "Arbeitstisch", auf dem lauter Bilder, Blumen und Kerzen standen. Er war ganz abwesend, als ob er einer inneren Stimme lauschte. Dann drehte er sich um und ging direkt zu dem Tisch, auf dem wir die eingepackte Figur abgestellt hatten.

Er mußte die Arme weit ausstrecken, um an sie heranzukommen, weil er so klein ist und kaum hinaufreichte. Als er sie endlich hatte, rief er aus: "Oh, ich wollte mal wissen, wie ich ausgesehen habe!" Aber Gabriel vergeudete keine Zeit damit, weil noch viele Leute auf ihn warteten. Wie fragten, ob wir einige Fotos machen könnten. Dora wandte sich an ihren Sohn, der nach einer Pause ganz entschieden entgegnete: "Nein, man sagt mir: keine Fotos diesmal."

(Benjamin Cremes Meister bestätigt, daß hauptsächlich Meister Jesus die Heilungen vornimmt, und daß Gabriel tatsächlich eine Reinkarnation des Heiligen Martin de Porres (1579-1639) ist.)

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