tz-Leser
sind mit der physikalischen Erklärung unzufrieden
Das Geheimnis um die Lichtzeichen an Münchens Häusern - es lässt
die Menschen nicht mehr los. Wunder, Außerirdische oder nur ein
Phänomen, das Wissenschaftler nicht erklären können? Die
Telefone in der tz-Redaktion klingelten nach dem Bericht in der vergangenen
Woche ununterbrochen. Und alle Leser waren sich einig: "Die Erklärung
des TU-Physikers Knerr ist falsch!"
Dr. Richard Knerr vermutete: "Die Fester von den gegenüberliegenden
Häusern reflektieren die Sonne." Er betonte dabei aber, dass
dies nur eine Annahme sei. Er ziehe auch Dichteveränderungen der
Luft in Betracht. Auf alle Fälle lasse sich das Phänomen wissenschaftlich
erklären, da sei er sich sicher.
Damit sind die tz-Leser nicht zufrieden. Andreas B. enttäuscht: "Die
Erklärung ist zu simpel. Ich kann mir vorstellen, das dies die wahre
Erscheinungsform von UFO's ist." Sein Gegenbeweis: "Es gibt
auch Effekte an freistehenden Häusern. Lichtreflexe kommen da nicht
in Frage."
Ein weiteres Gegenargument kommt von Glasermeister Heinz Mietzke: "Zwischen
doppelglasigen Scheiben ist kein Vakuum, wie der Physiker behauptet."
Nur trockene Luft. Deshalb würde sich das äußere Glas
auch nicht wölben. Reflektionen kämen bei der Ursachenforschung
zwar schon in Frage. Aber eine richtige Lösung fehle auch ihm.
Juliane Gött formuliert hart: "Mir wird schlecht bei der Aussage
des Physikers. Und jedem sollte es so ergehen, der ein wenig von Bauphysik
versteht." Das Phänomen interessiert sie sehr, bedürfe
jedoch einer weiteren Untersuchung.
Labortests fordert Christian Kleinert, um endlich Licht ins Dunkel zu
bringen. Aber: "Mit der bloßen Wissenschaft kommt man hier
vielleicht nicht weiter."
Sind Lichtphänomene Zeichen einer neuen Zeit? Diese Auffassung wird
zumindest im Internet vertreten.
tz-Redaktion
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