Die Wunder-Grotte im Sauerland
In
der Ausgabe vom 01. September 1992 berichtet BILD-Reporter Guido Brandenburg
aus der Nordenauer Wunder-Grotte: "Täglich kommen Hunderte.
Männer, Frauen, jung, alt, mit Rheuma, Migräne, mit Krücken,
Durchblutungsstörungen. Ganze Reisebusse rollen an. Alle glauben:
Die Grotte heilt."
Die Grotte gehöre dem Hotelier Theo Tommes, dessen "Hotel Tommes"
gleich neben der Grotte liege. Seit die Pilger kämen, sei sein 88-Betten-Hotel
(Übernachtung 85,- DM) ausgebucht. Der Eintritt koste zehn Mark.
Wirke die Grotte nur in der Brieftasche des Hoteliers wahre Wunder?
Bild-Reporter befragten Gäste vor Ort.
Elfriede Klein (88) aus Bochum war auf dem linken Auge blind. Die Grotte
stellte ihre letzte Hoffnung dar. Nach dem Benetzen des Auges mit Wasser
konnte sie wieder wie früher sehen.
Inge Althoetmar (62) hatte immer Probleme mit Bluthochdruck und Angst
vor einem Kollaps. Sie ging mit 160 zu 100 hinein und kam mit 130 zu 100
raus. Dies sei auch konstant geblieben, ihr Arzt könne sich das nicht
erklären.
Alfred Penthen (64), Ex-Bergmann aus Essen hatte so starke Rückenschmerzen,
dass er nur noch am Stock gehen konnte. Die Grotte habe ihn geheilt, den
Stock habe er weggeworfen.
Laut BILD-Reporter Guido Brandenburg hat niemand gejammert, dass alles
umsonst gewesen sei. Adelheid Müller (50) aus Bergkamen, bei der
nach einem Schlaganfall der linke Arm gelähmt war, sagte, dass man
in schweren Fällen öfter reinmüsse.
Von Hotelier Tommes beauftragte Wünschelrutengänger und Strahlungsexperten
überprüften die Höhle. BILD schreibt dazu: "Die Wünschelruten
schlugen an und Geophysiker Johannes Koch (78) sagt: "Es ist wie
in Lourdes. Hier treffen sich mindestens drei Wasseradern, und das sind
Orte der Kraft. Das Wasser heilt."
Eine Stelle in der Höhle bleibe aus geheimnisvollen Gründen
trocken. Dafür seien laut Geophysiker Koch Erdstrahlen verantwortlich,
die an dieser Stelle besonders stark seien und den Menschen Kräft
gäben und mit Energie aufpumpten.
Bild-Reporter Guido Brandenburg: "Ich habe von dem Wasser getrunken,
in der Energie-Zone. Nach fünf Minuten vibrierten meine Fingerkuppen.
Ich dachte, ich stehe unter Strom."
Quelle: Bild - Ausgabe 1. September 1992
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